Pflegezentrum
Das Pflegezentrum Schachen bietet pflegebedürftigen Menschen in Rapperswil-Jona in Zukunft ein wohnliches und sicheres Zuhause. Die Bewohnerinnen und Bewohner finden im Neubau moderne Pflege- und Betreuungsstandards sowie eine hohe Aufenthaltsqualität.
Das Projekt
Das Pflegezentrum Schachen entsteht im Schachen-Quartier. Es grenzt im Nordwesten an das Evangelische Kirchenzentrum Jona und im Süden an die Eichwiesstrasse an. Das Pflegezentrum besteht aus einem Hauptgebäude mit vier Stockwerken und aus zwei dreigeschossigen Flügelbauten.
Das Pflegezentrum Schachen wird über 175 stationäre Plätze verfügen. Zusammen mit dem bestehenden Pflegezentrum Bühl, der privat betriebenen Pflegewohnung Porthof West sowie verschiedenen ambulanten und teilstationären Pflege- und Betreuungsdiensten stellt der Neubau ein zeitgemässes und bedarfsgerechtes Pflege- und Betreuungsangebot für die Einwohnerinnen und Einwohner von Rapperswil-Jona sicher.
Wohngruppen mit familiärem Ambiente
Die Bewohnerinnen und Bewohner leben in zwölf übersichtlichen Wohngruppen, die sich durch ein wohnliches und familiäres Ambiente auszeichnen. Jede Wohngruppe verfügt über 14 bis 16 Betten. Den heutigen Bedürfnissen entsprechend, stehen vorwiegend Einzelzimmer zur Verfügung. In jeder Wohngruppe gibt es einen einladenden Essbereich sowie gemütliche Aufenthaltsräume, wo die Bewohnerinnen und Bewohner auch Besuch empfangen dürfen.
Im Zentrum der Abteilungen befinden sich die Aufenthaltsräume und Stationszimmer. Zentrale Lichthöfe schaffen eine angenehme Aufenthaltsqualität und tragen zur Orientierung bei. Die Korridore verfügen über möblierbare Nischen, die Rückzugsmöglichkeiten bieten.
Wohnen mit Demenz
Zwei Wohngruppen mit insgesamt knapp 30 Plätzen sind auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz ausgerichtet. Im Pflegezentrum Schachen leben sie in einem Umfeld, das sie vor Stress und den Gefahren der Aussenwelt schützt. Einfache Strukturen erleichtern die Orientierung.
Zu den beiden Demenzwohngruppen gehört ein weitläufiger, geschützter Demenzgarten. Ein Rundweg führt durch den begrünten Aussenbereich und bietet verschiedene Aufenthalts- und Sitzgelegenheiten. Der Demenzgarten ist mit einer Vielzahl unterschiedlichster Pflanzen ausgestattet und bietet so einen Anreiz für einen Spaziergang in einer sicheren Umgebung.
Räume mit vielfältigem Nutzen
Im Zentrum des Pflegegebäudes befindet sich eine grosszügige Eingangshalle. Direkt daneben entsteht als öffentlicher Treffpunkt ein Restaurant bzw. eine Cafeteria mit 80 Sitzplätzen sowie eine einladende Gartenterrasse. Dank einem angrenzenden Mehrzweckraum und in Kombination mit der Eingangshalle kann die Restaurationsfläche bei Bedarf vergrössert werden – beispielsweise bei einer grösseren Feier.
Zudem verfügt das Pflegezentrum Schachen über eine Tagesstätte mit zwölf Plätzen als Entlastungsangebot für pflegende Angehörige sowie über Verwaltungs- und Personalräume. Auch die Geschäftsstelle der Spitex findet Platz.
Stiftung RaJoVita als Betreiberin
Das Pflegezentrum Schachen wird von der Stiftung RaJoVita betrieben, welche mit städtischem Leistungsauftrag die meisten Alterseinrichtungen in Rapperswil-Jona betreibt. RaJoVita beschäftigt 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist in Rapperswil-Jona die erste Anlaufstelle für betagte Menschen und ihre Angehörige. Sie stellt im ambulanten und stationären Bereich eine persönliche und bedarfsgerechte Beratung, Betreuung und Pflege sicher.
Das Neubauprojekt steigert die Attraktivität der RaJoVita als Arbeitgeberin in einem umkämpften Fachkräftemarkt. Mitarbeitende und Lernende finden im Pflegezentrum Schachen ein modernes Arbeitsumfeld mit klar strukturierten Betriebsabläufen vor.
Promenade als verbindendes Element
Neben dem Pflegezentrum Schachen realisiert die Ortsgemeinde Rapperswil-Jona vier Wohnbauten mit rund 88 Alterswohnungen. Zwischen dem Pflegezentrum und den Alterswohnungen wird eine attraktive Promenade angelegt, der Martha Burkhardt-Weg.
Die Promenade ist in verschiedene Aufenthaltsbereiche unterteilt. Altersgerechte Fitnessgeräte, ein Spielplatz, Kräuter- und Blumengarten sowie eine schattige Laube sorgen für Abwechslung und Aufenthaltsqualität. Nussbäume, Edelkastanien, Holunder und Wildpflaumen sorgen für einen naturnahen Rahmen. Entlang des Martha Burkhart-Wegs sind zudem Ahorn-, Eichen- und Kirschbäume geplant.
Ein architektonisches Ensemble
Pflegezentrum und Alterswohnungen bilden ein architektonisches Ensemble und setzen gemeinsam einen städtebaulichen Akzent.
Für das Pflegezentrum und die benachbarten Alterswohnungen wird eine gemeinsame Tiefgarage gebaut. Den Besucherinnen und Besuchern sowie den Angestellten des Pflegezentrums stehen 61 Parkplätze zur Verfügung, ausserdem Abstellplätze für Velos und Motorräder.
Energiekonzept und Nachhaltigkeit
Das Pflegezentrum Schachen wird im Minergie-ECO-Standard und zusammen mit lokalen Energiepartnern realisiert. Die gut gedämmte Gebäudehülle sorgt zusammen mit der Komfortlüftung, einer Photovoltaikanlage und den energiesparenden Elektrogeräten für eine nachhaltige Energiebilanz.
Als Wärmequelle dient das fossilfreie Fernwärmenetz der Energie Zürichsee Linth. Ab diesem Netz wird die Heiz- und Kälteenergie für das Pflegeheim wie auch für die benachbarten Alterswohnungen geliefert. Dadurch kommt den Bewohnerinnen und Bewohnern auch an Hitzetagen ein angenehmes Raumklima zugute.
Finanzierung
Die Stadt Rapperswil-Jona realisiert das Pflegezentrum Schachen mit Einzelvergaben und unabhängiger Generalplanung mit Baumanagement. Die Liegenschaft bleibt auch nach der Eröffnung in ihrem Eigentum und wird an die Stiftung RaJoVita vermietet. Mit diesem Realisierungsmodell behält die Stadt die grösstmögliche Handlungsfreiheit und Kontrolle über die Bauausführung.
Die Gesamtkosten für Projektierung und Bau werden mit 78.5 Mio. Franken veranschlagt. Über den Projektierungskredit in der Höhe von 7.95 Mio. Franken stimmten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger 2018 an der Urne ab. Die Abstimmung für den Baukredit findet am 12. März 2023 statt.
Bedarfsplanung
In Rapperswil-Jona leben heute über 28'000 Menschen. 1700 Personen sind 80-jährig oder älter. Nach der Eröffnung des Pflegezentrums Schachen werden in Rapperswil-Jona gemäss heutiger Prognose gesamthaft zwischen 234 und 239 Pflegeplätze zur Verfügung stehen. Das sind 38 bzw. 43 Plätze mehr als im Jahr 2022.
Ambulante Dienste ausgebaut
Seniorinnen und Senioren wünschen sich zunehmend bis ins hohe Alter ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden. Diesem Wunsch entsprechend, wurden in Rapperswil-Jona in den letzten Jahren die ambulanten und teilstationären Pflege- und Betreuungsdienste wie auch Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige forciert und ausgebaut.
Stationäre Angebote bleiben wichtig
Nimmt die Pflegebedürftigkeit zu und ist der Verbleib zu Hause nicht mehr möglich, braucht es aber auch in Zukunft ein gutes stationäres Angebot. Zusammen mit dem Pflegezentrum Bühl (künftig 40–45 Plätze) sowie den privat betriebenen Pflegewohnungen im Porthof West (19 Plätze) soll das Pflegezentrum Schachen (175 Plätze) den Bedarf an stationären Pflegeplätzen langfristig sichern.
Die bestehenden Pflegezentren Meienberg und Bürgerspital entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen und werden geschlossen. Ebenfalls aufgehoben wird die von der Stiftung RaJoVita betriebene Pflegestation in der Alterssiedlung Porthof.
Terminplan
Urnenabstimmung Baukredit: 12. März 2023
Ausführungsplanung; Submissionsverfahren: Ab 2. Quartal 2023
Baubeginn: 4. Quartal 2023
Bezug Pflegezentrum: 2026